Ganz im Gegenteil: ÖPNV und CarSharing ergänzen sich.
CarSharing-Nutzer fahren weit häufiger mit Bussen und Bahnen sowie mit dem Fahrrad, als der Bevölkerungsdurchschnitt. Dieses Phänomen belegen zahlreiche Studien. Haushalte, die ihr eigenes Auto durch CarSharing ersetzen, verändern ihr Verkehrsverhalten sehr deutlich hin zu mehr ÖPNV-Nutzung. CarSharing ist daher eher als "Auto-Baustein" im Umweltverbund und als sinnvolle Ergänzung des ÖPNV zu betrachten, nicht als Konkurrenz. Aus diesem Grund gibt es auch in zahlreichen deutschen Städten Kooperationen zwischen CarSharing-Anbietern und den jeweiligen ÖPNV-Betreibern bzw. den Verkehrsverbünden.
Dass CarSharing und ÖPNV sich gut ergänzen gilt auf jeden Fall für das stationsgebundene CarSharing, wie es etwa die Firmen stadtmobil, cambio, Flinkster oder teilAuto anbieten. Das 2009 neu aufgekommene free-floating CarSharing von hat die Diskussion um eine Konkurrenz des CarSharing mit Bussen und Bahnen neu entfacht. Nicht ganz zu Unrecht: Da free-floating CarSharing fast ausschließlich auf innerstädtischen Kurzstrecken genutzt wird, steht es in einem gewissen Konkurrenzverhältnis zum ÖPNV. Es ist noch nicht ganz klar, wie weitgehend dies Phänomen ist. Studien aus den USA zeigen, dass dort free-floating CarSharing in einigen Fällen zu einem Rückgang der ÖPNV-Nutzung führt. In Deutschland hingegen belegen die Studien, dass auch die Kunden von free-floating CarSharing ihre ÖPNV-Nutzung in der Summe beibehalten oder leicht steigern. Der Grund für den Unterschied könnte in der unterschiedlichen Qualität des ÖPNV-Angebots hierzulande und in den USA liegen.