Das CarSharing-Angebot ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Besonders in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern finden sich auch abseits größerer Städte viele CarSharing-Angebote in kleinen Gemeinden und im ländlichen Raum. Wir haben die CarSharing-Strukturen in Baden-Württemberg genauer untersucht. Hier geben wir Ihnen einen Eindruck davon, wie CarSharing dort aufgestellt ist.
285 Städte und Gemeinden mit einem CarSharing-Angebot zählt der Bundesverband CarSharing e.V. zum Stichtag 01.07.2020 in Baden-Württemberg. Damit liegt rund ein Drittel aller CarSharing-Orte in Deutschland in diesem Bundesland. Wie in kaum einem anderen Bundesland hat sich hier das CarSharing auch in kleineren Städten und im ländlichen Raum etabliert.
CarSharing wird in Baden-Württemberg bereits seit knapp drei Jahrzehnten organisiert. Erste zivilgesellschaftliche Initiativen hatten Anfang der 1990-er Jahre in den Großstädten des Landes CarSharing-Angebote entwickelt. Mittlerweile gibt es in Baden-Württemberg 60 CarSharing-Anbieter. Die Palette reicht von kleinen, ehrenamtlich arbeitenden CarSharing-Vereinen bis zu großen mittelständischen Unternehmen, die in den Großstädten operieren und von dort aus auch immer mehr Umlandgemeinden mit CarSharing-Angeboten versorgen.
Das CarSharing-Angebot in Baden-Württemberg ist fast ausschließlich stationsbasiert. In Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe stellen die örtlichen Anbieter zusätzlich zum stationsbasierten Angebot auch free-floating Fahrzeuge in sogenannten „kombinierten Systemen“ zur Verfügung. Lediglich in Stuttgart bietet ein Anbieter ein reines free-floating CarSharing an.
Im aktuellen Städteranking vom Herbst 2019 listet der Bundesverband CarSharing e.V. fünf baden-württembergische Städte unter den ersten zehn bundesweit auf: Neben dem seit vielen Jahren unangefochtenen an Nummer 1 platzierten Karlsruhe („CarSharing-Hauptstadt Deutschlands“) sind dies Freiburg (Platz 5), Stuttgart (Platz 7), Heidelberg (Platz 8) sowie Tübingen (Platz 10). Maßstab des Rankings ist die Anzahl der CarSharing-Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner*innen. Damit gibt das Ranking unabhängig von der Größe der Städte die CarSharing-Angebotsdichte wieder.
Im Frühjahr 2020 haben viele CarSharing-Anbieter aufgrund der Ausgangsbeschränkungen während der Corona-Pandemie große Umsatzeinbußen erlitten. Dadurch sind viele CarSharing-Stationen von einer Schließung bedroht. Um dies abzuwenden, hat die Landesregierung von Baden-Württemberg ein Förderprogramm in Höhe von vier Millionen Euro ins Leben gerufen. Mit diesen Mitteln will die Landesregierung die CarSharing-Strukturen erhalten.