Die Broschüre "CarSharing für gewerbliche Kunden" zeigt an neun exemplarischen Beispielen die Möglichkeiten und Potenziale der CarSharing-Nutzung für gewerbliche Kunden auf. Die Erstellung der Broschüre wurde durch eine Förderung der Sachkosten durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) und das Umweltbundesamt (UBA) ermöglicht.
Neun gute Beispiele der CarSharing-Nutzung durch Unternehmen, Kommunalverwaltungen und Bundesbehörden, Organisationen und Vereine werden dort auf jeweils einer Doppelseite vorgestellt. Damit wird die breite Palette unterschiedlicher gewerblicher Nutzer getroffen, die auch jeweils ganz unterschiedliche Motivationen offenbaren, warum sie CarSharing-Nutzer sind:
- Stadtverwaltungen sind als große Arbeitgeber gleichzeitig auch bedeutende Verkehrsverursacher in ihrer Stadt. Die Stadtverwaltung Mannheim steht für die vielen Kommunalverwaltungen, die CarSharing-Angebote in ihrer Stadt nicht nur politisch unterstützen, sondern auch für die eigenen Dienstwege und -fahrten nutzen. Nach einjähriger Probezeit wurde inzwischen eine gute Beteiligung verschiedenster städtischer Ämter und Fachbereiche erzielt, weitere stadtnahe Einrichtungen wie das Nationaltheater, aber auch Gemeinderatsfraktionen haben sich angeschlossen.
- Ein Medienunternehmen in Göttingen bewältigt seine zunehmenden Kundenkontakte in ganz Deutschland mit CarSharing. Besonders die Flexibilität, auch mal mehr als nur ein, zwei Fahrzeuge gleichzeitig zu nutzen, wird von ihnen besonders geschätzt.
- Ein Ingenieurunternehmen der Deutschen Bahn in Berlin hat einen Teil seines eigenen Fuhrparks eingestellt und nutzt die CarSharing-Fahrzeuge vor dem Haus. Damit werden jährlich Kosten in mehreren Tausend Euro Höhe eingespart.
- Eine große Umweltforschungseinrichtung in Leipzig, in der Bundeskanzlerin Angela Merkel zu DDR-Zeiten ihre Doktorarbeit verfasst hat, fährt mit den CarSharing-Fahrzeugen zu ihren Versuchsanordnungen auf das freie Feld und zu Projektterminen. Auch ein geländegängiges Allzweckfahrzeug gehört zum regelmäßig genutzten CarSharing-Fuhrpark. Für den administrativen Geschäftsführer zählt die Umweltfreundlichkeit des modernen CarSharing-Fuhrparks, die er aufgrund der Budgetzwänge einer mit öffentlichen Mitteln finanzierten Einrichtung nicht erreichen könnte, da eigene Fahrzeuge über viele Jahre gehalten werden müssten.
- Eine Non-Profit-Organisation des fairen Handels in Köln hat eine ähnliche Professionalisierungsentwicklung genommen wie das deutsche CarSharing. Zunehmende Außentermine, zu denen Material transportiert werden muss, macht CarSharing neben der ÖPNV- und Bahnnutzung interessant.
- Die Hamburgische Wirtschaftsförderung mbH fährt mit dem CarSharing vor, wenn sie Beratungen in Gewerbegebieten vereinbart haben, die mit dem ÖPNV schlecht zu erreichen sind. Manchmal richten sie sich mit ihren Beratungsterminen auch nach der Verfügbarkeit des CarSharing-Autos vor der Haustür. Dass Ökonomie und Ökologie für die Wirtschaftsberater kein Gegensatz sind, wird von ihnen selbst vorgelebt.
- Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat die CarSharing-Fahrzeuge vor allem in Zeiten häufiger genutzt, als ihre Abteilungen wegen der Sanierung des Stammhauses in der Stadt verteilt waren. Jetzt wird immer noch der behördeninterne Postdienst am Standort Wiesbaden täglich mit CarSharing-Fahrzeugen abgewickelt.
- In Esslingen ist die City Initiative, ein als Verein organisierter Zusammenschluss von Einzelhändlern und Gewerbetreibenden in der historischen Innenstadt, Mitglied beim örtlichen CarSharing-Anbieter. Darüber ist seinen Mitgliedern die Nutzung des CarSharing möglich, was von der City Initiative aktiv als Mehrwert in seiner eigenen Mitgliederwerbung vermarktet wird. Da die Innenstadt weitflächig Fußgängerzone ist, ist der Weg zum CarSharing-Auto für manche näher als zu einem der öffentlichen Parkplätze rund um die Innenstadt, auf denen die Geschäftsinhaber eigene, dienstlich genutzte Fahrzeuge abstellen müssten. Das Beispiel zeigt, das auch kleinere CarSharing-Anbieter für Geschäftsleute attraktive Angebote organisieren.
- In Kiel und Lübeck fahren die Mitglieder zweier Sportvereine mit Kleinbussen des CarSharing-Anbieters zu den Auswärtsspielen und Wettkämpfen. Dabei ist es auch kein Hindernis, dass von einem der Vereine regelmäßig Ruderboote mitgenommen werden müssen.
Wir möchten mit der Broschüre zur Nachahmung durch Firmen, Verwaltungen, Organisationen und Vereine anregen, die nicht ständig ein eigenes Auto für ihre Dienstfahrten benötigen und ab und zu auch mal auf Bus- und Bahn, Fahrrad oder die eigenen Füße für ihre dienstlichen Termine setzen. Dadurch wird die betriebliche Mobilität umweltfreundlicher und verkehrsentlastend gestaltet.
Der bcs gibt gerne Hilfestellung, damit Sie Ihren CarSharing-Anbieter vor Ort finden. Eine Ortsliste mit Kontaktdaten der Anbieter finden Sie auch auf dieser Homepage im Bereich "Ortsliste CarSharing-Angebote".
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PDF: CarSharing für gewerbliche Kunden
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