CarSharing gibt es in Deutschland seit 1988. In diesem Jahr wurde in Berlin ein Projekt namens stadt-Auto gegründet, aus dem 1990 Deutschlands erste „richtige“ CarSharing-Firma, die STATTAUTO GmbH, hervorging. Heute gibt es in ganz Deutschland 249 CarSharing-Organisationen. Sie bieten CarSharing an 1.082 verschiedenen Orten im ganzen Bundesgebiet an. Die Spannweite reicht vom kleinen CarSharing-Verein über Genossenschaften und mittelständische Firmen bis hin zu den Ablegern multinationaler Konzerne.
2023
CarSharing gab es zum Stichtag 1. Januar 2023 in 1.082 Orten. Insgesamt stellten dort 249 Anbieter 33.930 Fahrzeuge bereit. Mit 4.472.800 registrierten Fahrberechtigten wächst CarSharing auch in diesem Bereich kräftig.
2022
Am 1. Januar 2022 wurde CarSharing in 935 Orten von insgesamt 243 Anbietern bereitgestellt. Nachdem sich das Wachstum pandemiebedingt zuletzt etwas abgeflacht hatte, verzeichnen nun sowohl die Zahl der Nutzer*innen als auch die Zahl der Orte, in denen CarSharing bereitgestellt wird, ist im vergangenen Jahr wieder zum Teil deutliche Zuwächse. Zudem haben die Anbieter ihre Flotten teils erheblich ausgebaut.
2021
Mit Stichtag 1. Januar 2021 gab es 228 CarSharing-Anbieter in bundesweit 855 Orten. Die Corona-Krise bisher nicht zu einem Rückgang der CarSharing-Versorgung in Deutschland geführt hat, allerdings ist das Wachstum weitgehend ausgeblieben.
2020
CarSharing wächst weiter. 226 Anbieter betreiben an 840 Orten in Deutschland CarSharing.
Im April tritt eine Novellierung der Straßenverkehrsordnung in Kraft. Die neue StVO enthält auch alle Regelungen zur Umsetzung des CarSharinggesetzes von 2017.
Um Corona-bedingt drohende Schließungen von CarSharing-Standorten zu verhindern, beschließt die Landesregierung von Baden-Württemberg im Sommer einen CarSharing-Rettungsschirm in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro. Erstmals erkennt damit ein Bundesland an, dass CarSharing zur systemrelevanten Verkehrsinfrastruktur gehört, die im Interesse des Allgemeinwohls erhalten werden muss.
2019
Die Anzahl der angemeldeten CarSharing-Nutzer*innen ist erneut gestiegen und liegt jetzt bei knapp 2,5 Millionen. Es gibt nun 181 CarSharing-Anbieter in Deutschland.
Die beiden größten Anbiter von free-floating CarSharing, DriveNow und car2go, der Automobilhersteller BMW und Mercedes schließen sich unter der Marke ShareNow zusammen. Weitere neue Free-floating-Anbieter treten in den Markt ein.
2018
Mehr als 2 Millionen Nutzer*innen in Deutschland sind fürs CarSharing angemeldet. Die Anzahl der Orte, in denen es CarSharing gibt, ist auf 677 gestiegen. Es gibt nun 165 CarSharing-Anbieter in Deutschland. Neue kombinierte Angebote (stationsbasiertes und free-floating CarSharing aus einer Hand) entstehen in Leipzig (teilAuto) und Karlsruhe (stadtmobil).
2017
Am 01.09.2017 tritt das Carsharinggesetz (CsgG) der Bundesregierung in Kraft. Die Einrichtung von CarSharing-Stellplätzen im öffentlichen Raum wird dadurch erstmals auf eine bundesweite Rechtsgrundlage gestellt. Das Gesetz hebt ausdrücklich die umweltentlastende Wirkung des CarSharing hervor.
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CarSharing in Deutschland
Es beschreibt in 17 Beiträgen die Entwicklung des CarSharing
von den ersten Gehversuchen – in einer Zeit ohne Handy,
Internet und e-Mail – bis zu den heutigen Angeboten.
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und umweltentlastenden Wirkung des CarSharing und
beschreibt, wie national und regional stabile Kooperationen
zwischen CarSharing- und ÖPNV-Anbietern entstanden sind.Das Inhaltsverzeichnis finden Sie hier.
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2016
Die Bundesregierung verabschiedet am 21.12.2016 ein Gesetz, das es Städten und Kommunen ermöglicht, CarSharing-Stellplätze im öffentlichen Raum rechtssicher einzurichten. Der dem Allgemeinwohl dienende Charakter des CarSharing wird damit erstmals gesetzlich anerkannt. Das Gesetz passiert am 30.03.2017 den Deutschen Bundestag.
2015
Die Kundenzahl im deutschen CarSharing überschreitet die 1-Million-Marke. Zum 01.01.2015 zählt der Bundesverband CarSharing 1.040.000 Kunden in Deutschland. Ihnen stehen 15.400 Fahrzeuge in 490 Städten und Gemeinden zur Verfügung.
2012
In Hannover geht das erste kombinierte free-floating/stationsbasierte System an den Start. Unter dem Namen "stadtflitzer" bietet stadtmobil hier zusätzlich zu den bereits seit langem existierenden Stationen 30 free-floatende Fahrzeuge an. Der Kunde kann nun wählen, welchen CarSharing-Typ er jeweils für seine Fahrt bevorzugt. Es folgen weitere kombinierte Angebote von stadtmobil und anderen Anbietern in Osnabrück, Mannheim, Heidelberg und Kiel. Das größte kombinierte System betreibt derzeit der Anbieter book-n-drive in der Rhein-Main Region.
2009
In Ulm startet Daimler Benz im Testbetrieb das erste free-floating CarSharing Deutschlands unter dem Namen car2go. 2011 folgt in Berlin ein vergleichbares Projekt von BMW unter dem Namen DriveNow. Beide Anbieter expandieren rasant und entwickeln sich innerhalb weniger Jahre zu den größten CarSharing-Anbietern in Deutschland. Flächenmäßig bleiben reine free-floating Angebote allerdings auf wenige Großstädte beschränkt.
2007
Das Bundesverkehrsministerium legt einen ersten Gesetzentwurf zur Einrichtung von CarSharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum vor. Der Gesetzentwurf scheitert am Veto des Bundeswirtschaftsministeriums.
2005
Der Deutsche Bundestag beschließt mit der Mehrheit von SPD und Grünen den Auftrag an die Bundesregierung, eine gesetzliche Regelung zur Errichtung von CarSharing-Stationen im öffentlichen Straßenraum zu entwickeln.
2001
Die Deutsche Bahn startet ihr CarSharing-Angebot "DB CarSharing" (heute Flinkster) in Frankfurt am Main und Berlin. Die DB Rent GmbH als Betreiber bietet auch anderen CarSharing-Anbietern ein Franchise-Modell mit einer bundesweit einheitliche Tarifstruktur, einem internetbasiertes Marketing-Portal, einer Buchungsplattform sowie einem Kompetenzzentrum für Back-Office-Dienste an. Von der Initiative der Bahn gehen Impulse für die technische Fortentwicklung der Back-Office-Systeme bei anderen Anbietern aus. Heute bieten drei große Systemdienstleister in Deutschland CarSharing-Buchungsplattformen an: Flinkster, cambio sowie der Systemdienstleister der stadtmobil-Gruppe cantamen.
2000
Gründung der cambio Mobilitätsservice GmbH & Co. KG als Zusammenschluss und zentraler Dienstleister für CarSharing-Anbieter in Aachen, Bremen und Köln. cambio ist heute der zweitgrößte Anbieter von stationsbasiertem CarSharing in Deutschland.
1999
Der Unternehmensverbund stadtmobil als Zusammenschluss der CarSharing-Vereine in Stuttgart, Pforzheim, Karlsruhe und der Rhein-Neckar Region wird gegründet. Die stadtmobil-Gruppe ist heute der größte stationsbasierte CarSharing-Anbieter in Deutschland.
1998
Der Bundesverband CarSharing e.V. als Zusammenschluss zweier Vorgängerverbände (ecs-d und boa) wird gegründet.
Die STATTAUTO Car Sharing GmbH Berlin und die StattAuto Hamburg Car Sharing GmbH fusionieren zur StattAuto Carsharing AG. Das neu entstandene Unternehmen expandiert stark. Die Kosten und Risiken des Zusammenschlusses und eines rasanten Wachstums werden aber unterschätzt. 2005 wird das schon seit 2000 insolvenzbedrohte Unternehmen an die niederländische Collect Car B.V. (Greenwheels) verkauft.
In Deutschland operieren bereits 100 CarSharing-Anbieter.
1997
Die ersten Bordcomputer, die auch Reservierungs- und Fahrdaten mit der Zentrale austauschen, kommen zum Einsatz. CarSharing-Fahrzeuge können nun über einen Kartenleser hinter der Winschutzscheibe geöffnet und geschlossen werden. Damit sind die Grundlagen für die heutige CarSharing-Technik gelegt.
1996
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) als Alternative zum ADAC wird gegründet. Dessen Ortsgruppen, Kreis- und Landesverbände sind vielfach Geburtshelfer weiterer CarSharing-Initiativen. Viele CarSharing-Anbieter der ersten Stunde sind mittlerweile stark gewachsen und stoßen zunehmend an die Grenzen ihrer oft ehrenamtlichen oder halb ehrenamtlichen Strukturen. Es folgt eine Welle von Firmengründungen und Zusammenschlüssen mit dem Ziel, sich zu professionalisieren.
1994
Es gibt 74 CarSharing-Anbieter in Deutschland. Fast alle sind Vereine. Das Berliner Vorbild einer Unternehmensgründung bleibt zunächst ein Einzelfall. Die Idee der Selbstorganisation, teilweise verbunden mit basisdemokratischen Ansprüchen, steht für viele Pioniere im Vordergrund.
1993
Der erste Bordcomputer wird an der Universität Siegen erfunden, um das Autoteilen zwischen Studenten zu erleichtern. Heute ist die Technik ein zentraler Bestandteil des modernen CarSharing.
1992
Das Magazin Öko-Test zählt in Deutschland bereits 36 CarSharing-Initiativen.
1991
Der CarSharing-Gedanke verbreitet sich in ganz Deutschland. Neu gegründet werden Stattauto Hamburg, die Freiburger AutoMobil Gemeinschaft, das Umweltforum Dortmund, Stadtauto Düsseldorf, Stattauto Kassel, Stattauto Gießen, Stattauto Franken und die Carsharing-Genossenschaft Deutschland in Frankfurt am Main. Nach dem Zeitalter der Studentenbewegung und der Proteste gegen die autoorientierte Stadt geht es vielen Machern nun darum, die ökologische Kritik mit konkretem Gestalten zu verbinden. Das Magazin der Spiegel schreibt 1990 in einem Bericht: "Die Pkw-Gemeinschaftsnutzer sind die Realos unter den Autofeinden."
1990
Aus stadt-Auto wird die STATTAUTO GmbH, Deutschlands erstes CarSharing-Unternehmen. Im selben Jahr gründen sich auch Stadtteilauto Aachen (heute cambio Aachen) und Stadtauto Bremen (heute cambio Bremen).
1988
In Berlin wird stadt-Auto gegründet. Das CarSharing-Projekt entsteht im Rahmen einer Doktorarbeit, die Gründer Markus Petersen an der Technischen Universität Berlin schreibt.